techNOlimits
Die flirrende transparente Welt der digitalen Möglichkeiten verführt unsere Sinne und entführt uns in rauschende Ferne und schillernde Dimensionen. In rasanter Geschwindigkeit entwickeln unsere Daten ihre eigenen logischen Systeme, die schon längst außerhalb unserer Vorstellungskraft liegen. Raum und Zeit dehnen sich aus in Unendlichkeit und verflüchtigen sich in Illusionen – entlocken uns ein wohliges inneres Lächeln und versprechen die Erfüllung all unserer Wünsche und Sehnsüchte. Mikrochips und Implantate halten Einzug in unseren Organismus, um die Parameter für unsere Gesundheit zu optimieren. Hochentwickelte chipgesteuerte Bein- oder myoelektrische Armprothesen eröffnen die noch ungeahnten Möglichkeiten „technischer Körperlichkeiten“. Die Vision eines „Normideals“ wird geschaffen – unser kleiner alltäglicher Kosmos mutiert zu einer Welt mit uneingeschränkten Möglichkeiten. Eine Fiktion wird Wirklichkeit: der technologisch verbesserte Mensch – hybride Wesen – die Kreation parahumaner Wesen nach Idealnorm. techNOlimits –Körper und Prothetik Ausstellung Moderne Prothesen sind technische Meisterwerke – Die künstliche Hand wird durch Muskelsignale des Unterarms aktiviert. Das Ersatzknie beugt und streckt sich durch ein virtuoses Zusammenspiel von Muskeln, Mikrochips und -Motoren. Körper und Prothetik stehen dabei in einer Verbindung, die im Wortsinn unter die Haut geht, denn der technologische Fortschritt weckt die Hoffnung auf Funktionalität, Mobilität und Teilhabe, erzeugt aber auch Bedenken, Unbehagen und offene Fragen: Darf eine Prothese besser sein als das menschliche Original? Wann verwandelt sich ein Mensch in einen Cyborg? Ist es akzeptabel, auf diese Form der Selbstoptimierung zu verzichten? Die Ausstellung techNOlimits zeigt einen Ausschnitt des momentan Möglichen, reflektiert verschiedene Perspektiven und wagt einen Blick in die Zukunft. Prothese – Antithese Podiumsdiskussion zur Ausstellung techNOlimits „Meet the Superhumans“ lautete der Slogan der Paralympischen Spiele in London 2012. Auf den entsprechenden Plakaten posierten selbst- und leistungsbewusste Athletinnen und Athleten mit ihren Hi-Tech-Prothesen. Nun geht es im Alltag der meisten Menschen mit Behinderung nicht um Rekorde im Hoch- oder Weitsprung, sondern zumeist um die Option der gesellschaftlichen Teilhabe. Doch die Frage nach der technischen Erweiterbarkeit des menschlichen Körpers mit ihren Vorteilen, Risiken und Nebenwirkungen bleibt faszinierend. Um ihr auf den Grund zu gehen, sprechen wir mit Sportlern, Prothetik-Anwendern und -Produzenten sowie Vertretern der Wissenschaft.
Künstlerische Leitung: Gerda König // Choreographie/Konzept: Gerda König, Gitta Roser Tanz: John Herman, Damiaan Veens, Ashraf Albesh, Charlotte Virgile, Shiori Harms, Philine Herrlein // Dramaturgie: Ilona Pászthy // Musik: Frank Schulte // Bühnenbild: miegL // Kostüm: Thomas Wien-Pegelow // Licht/Lichtgestaltung: Gerd Weidig // Produktionsleitung: Anastasia Olfert // Produktionsassistenz: Céline Bellut // Produzent: Rolf Emmerich // Kompanie-management: Anika Bendel // PR/ÖA: mechtild tellmann kulturmanagement Ausstellungskuratoren: Kai Hilger, Claudia Firner http://www.meyeroriginals.com/presse/DINA13/techNOlimits/ |